So kommt Dein Hund gut und gesund durch den Winter:
Bei winterlichen Temperaturen ein Spaziergang durch den in der Sonne glitzernden Schnee – welcher Hundebesitzer träumt nicht von solch herrlichen Ausflügen. Hier bei uns am Niederrhein ist die Wahrscheinlichkeit für Schnee fall zwar sehr gering, aber auch Regen, Nässe und Kälte- wie sie hier ja gefühlt sechs Monate vorkommen – können gefährlich für die Gesundheit unserer Hunde sein.
Wenn die Temperaturen unter 0 Grad sinken, wird es vielen Hunden schnell kalt, besonders alte oder geschwächte Hunde können sich beim Gassi gehen schnell verkühlen, denn auch Hunde können sich erkälten.
Gesunde Hunde sind durch ihr Fell geschützt, aber Hunde, die sehr kurzhaarig sind oder nur wenig Unterwolle haben, brauchen Schutz. Auch besonders junge, alte oder sehr kleine Exemplare sind bei Kälte eher gefährdet. Gerade wenn das Fell nass ist, und die Hunde nicht sofort an einen warmen und zugfreien Platz gebracht werden können, ist die Erkältungsgefahr groß!
Hier können Mäntel oder Jäckchen eine gute Abhilfe schaffen, wasserdicht und strapazierfähig sollten sie sein – Strass und Glitter gehören nicht zwingend dazu. Zu Anfang finden die Hundis die Dinger meistens blöd, jedoch gewöhnen sie sich meiner Erfahrung nach schnell daran.
Da fällt mir die Frau ein, die ich im letzten Winter traf, und deren ca. 600 g „schwerer“ Chihuahua gar nicht so schnell zittern konnte, wie er fror. Ich sprach sie auf ein Mäntelchen für den kleinen Kerl an, und sie antwortete: „Das mag er nicht“. Ja, sind wir denn im Hunde-Wunschkonzert!?
Was zählt mehr: Der Schutz der Gesundheit oder ein subjektives Gefühl des Unbehagens beim Mäntelchen-Anziehen? Die Dame trug übrigens Schal, Mütze und Handschuhe…
Wenn euer Hund im Auto warten muss, bitte beeilen! Sorgt für eine wärmende Unterlage und zieht ihm was an, wenn er zu den Hunden gehört, die schnell frieren. ( s.o.)
Aber auch langhaarige Hunde, die scheinbar gut geschützt sind, können schnell mal ins Zittern kommen, z. B. ist das Fell des Irish Setters zwar lang, aber es fehlt die wärmende Unterwolle. Hier zählt wie eigentlich immer gesunde Menschenverstand: Wer seinen Hund kennt, weiß, ob er zum Frieren neigt, oder nicht.
Sollte euer Hund tatsächlich einmal Auskühlungserscheinungen zeigen, hilft hier der Einsatz einer in ein Handtuch gewickelten Wärmflasche und ein mit einer warmen Decke ausgelegtes Körbchen. Dies sollte den Hund geschwind wieder auf normale Körpertemperatur bringen.
Von Unterkühlung spricht man, wenn die Körpertemperatur unter 30 Grad Celsius sinkt. Merkmale für starke Unterkühlung sind blasse oder bläulich schimmernde Mundschleimhaut, eiskalte Nase, Pfoten, Ohren, Lethargie,flache Atmung und schwacher Puls – an der Innenseite des Oberschenkels zu erfühlen –und starkes, ununterbrochenes Zittern.
Im Winter gilt vor allem das Motto: „ Sehen und gesehen werden“. Daher sind Leuchthalsbänder, bzw. –leinen ganz sinnvoll. Allerdings bitte nicht im Blinkmodus, denn das Blinklicht irritiert alle anderen Verkehrsteilnehmer.
Wer auch bei niedrigen Temperaturen mit seinem Hund Radfahren möchte, sollte unbedingt an die Leuchtkennzeichnung von Herrn und Hund denken.Wenn Fußgänger nur das Rad wahrnehmen, und nicht den Fiffi, der mit dranhängt, kann das sehr unangenehme Folgen haben.
Wenn man gezwungen ist, viel über Bürgersteige zu laufen, die erfahrungsgemäß stark mit Streusalz behaftet sind, kann man auch über die Anschaffung von Schuhen nachdenken, die die Pfoten vor der aggressiven Chemie schützen.
Werden die Pfoten nach dem Gassigang nämlich nicht mit warmem Wasser abgewischt, übernehmen unsere Hunde das Putzen selbst. Auf diese Weise gelangen die Schadstoffe in den Magen und dies kann zu Erbrechen und schlimmstenfalls zur Darmentzündung führen.Außerdem macht Streusalz die
Pfoten trocken und rissig, was sehr schmerzhaft sein kann. Hier ist das Mittel der Wahl Vaseline oder Melkfett. Einfach vor dem Gang auftragen und bei Bedarf nach dem Ausgang auf die gereinigten Pfoten geben.
Ein Spaziergang bei Minustemperaturen sollte auch nicht zu lang sein, gerade Hunde, die nur an der kurzen Leine laufen dürfen (sehr schade!) beginnen schnell zu frieren. Selbstverständlich jagt man seinen Vierbeiner auch nicht zum Schwimmen ins Wasser.
Dies kann zu schweren Gesundheitsproblemen und sogar Erfrierungen führen.
Zu guter Letzt noch ein Thema, mit dem wir uns in unserer Region nur sehr selten beschäftigen müssen: Darf Doggi den Schneeball fressen, oder nicht?
Ich finde das ist kein Problem, solange sichergestellt ist, das sich kein Streusalz oder Split im Schneeball befindet. Außerdem ist gegen eine zünftige Schneeballschlacht nichts einzuwenden, aber bitte nur mit locker zusammengefügten Bällen, die beim Aufprall sofort zerschellen, und keine pickelharten Wurfgeschosse!
In diesem Sinne, genießt den Winter mit euren Hunden und bleibt gesund!